Obstbäumen geht es wie uns Menschen besser, wenn sie ausgeglichen sind. So bleiben sie gesund und bringen einen guten Ernteertrag.

Manfred Prutsch, Fachbeirat für Obst, Beeren und Wildgehölze, hat eindringlich auf das Wichtigste vor jedem Baumschnitt aufmerksam gemacht: ein gutes Schneidwerkzeug, eine stabile, sichere Leiter und eine Schutzbrille, denn zurückschnellende Zweige können schwere Augenverletzung verursachen.

Danach hat er erklärt wie wichtig es ist, den richtigen Baum für den eigenen Garten auszuwählen. Die Sortenauswahl, die Größe und vor allem der richtige Standort entscheiden, ob später eine gute Obsternte erwartet werden kann. Egal ob Spindel, Halbstamm, Hochstamm, das richtige Setzen des Baumes ermöglicht erst, dass ein Baum gut gedeihen kann.

Vor jedem Baumschnitt muss ein Baum von oben nach unten betrachtet werden, um zu sehen, wo die Probleme sind: Leitast, Konkurrenzzweige, Gabelungen, abgestorbene Äste, hängendes Holz, Wasserschoße, Zweige, die zu viel Schatten machen und Verkahlungen im Baum. Erst wenn das alles abgeklärt ist, kann mit dem Baumschnitt begonnen werden.

Die wichtigsten Grundlagen für einen Baumschnitt sind das Beachten der Wachstumsgesetze, die verschiedenen Schnitttechniken für einen Erhaltungs- und Erziehungsschnitt und das Erkennen der verschiedenen Knospenarten. Manfred hat dazu allen den Unterschied zwischen Blüten- und Blattknospen gezeigt.

Damit ein Apfel wachsen und ausreifen kann, benötigt er 25 Blätter. Wenn das nicht berücksichtigt wird, kann der Baum die Anlagen für das Obst im kommenden Jahr nicht ausbilden und eine wesentlich schlechtere Ernte im nächsten Jahr ist damit schon vorbestimmt.

Nur wenn jedem Baum die nötigen Voraussetzungen gegeben werden, er dadurch ausgeglichen und gesund ist, kann über viele Jahre gesundes, hochwertiges Obst geerntet werden.

Manfred stellte allen Kursteilnehmern Unterlagen für Schnitttechniken, Baumsetzen und Baumpflege zur Verfügung. Diese Unterlagen sind auch hier auf unserer Website zu finden.