Hallo Zusammen, ich habe für diesen Monatsbericht einen sehr interessanten Text in einer Zeitschrift gefunden. Diesen möchte ich euch weitergeben.

Viele Hobbygärtner die ihren Pflanzen Kaffeesatz geben, berichten von gesunden Blättern und tätigem Boden. Aber was kann man wirklich vom Kaffeesatz erwarten?

Viele Gartenbesitzer kompostieren den im Haushalt anfallenden Kaffeesatz. Rosenliebhaber, die Kaffeesatz an den Rosen verwenden, berichten von kräftigen Pflanzen und glänzenden Blättern. Ähnliches wird von der Anwendung bei Geranien berichtet. Auch haben manche den Eindruck, dass ihre mit Kaffeesatz gedüngten Pflanzen weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind. Solche Beobachtungen aus der Praxis sind bisher wissenschaftlich wenig erforscht.

DÜNGEWIRKUNG

Kaffeesatz hat einen Stickstoffgehalt von 1,25 bis über zwei Prozent und kann somit zur Stickstoffversorgung der Pflanze beitragen. Andere wichtige Pflanzennährstoffe wie Kalium, Phosphor und Magnesium sind in viel geringeren Mengen im Kaffeesatz enthalten. In ausgewogenen Düngern für Blattpflanzen beträgt das Verhältnis von Stickstoff zu Phosphor, Kalium und Magnesium 3-1-4-0,4. Im Kaffeesatz hingegen ist Phosphor nur in Spuren vorhanden. Eine ausreichende Düngung kann mit Kaffeesatz- besonders bei Topfpflanzen also keinesfalls erreicht werden, egal in welcher Menge man ihn anwendet. Als alleiniger Dünger in größeren Mengen eingesetzt, würde es bei hoher Stickstoffgabe zu Mangelerscheinungen wegen der fehlender anderen Stoffe führen.

VITALISIERENDER EINFLUSS?

Auf der anderen Seite enthält der Kaffeesatz viele Spurenelemente, die den Pflanzen zugutekommen. Eine vitalisierende Wirkung bestätigen Gartenbesitzer, die Kaffeesatz regelmäßig anwenden. Auf welchen Inhaltsstoffen diese Wirkung beruht, ist bisher nicht erforscht. Sicher ist allerdings, dass sich Kaffeesatz als bevorzugte Nahrung von Regenwürmer positiv auf die Bodenstruktur auswirkt und somit auch auf die Verfügbaren Nährstoffe für die Pflanzenwurzeln.

Neben der Bodenverbesserung und der düngenden Wirkung scheint Kaffeesatz manche Erkrankungen zu unterdrücken. Besonders gute Ergebnisse wurden unter kontrollierten Bedingungen bei Gemüsekulturen wie Bohnen, Gurken und Spinat, Tomaten beobachtet. Während der Zersetzung hat der Kaffeesatz eine Keimhemmende Wirkung und lässt sich so bei Pflanzungen auch zur Unkrautunterdrückung einsetzen. Jedoch wurde zum Teil auch eine wachstumshemmende Wirkung auf Pflanzen wie Storchenschnabel beobachtet.

DIREKT AUSGEBRACHT

Kaffeesatz kann in kleinen Mengen direkt frisch oder getrocknet an die Pflanzen gegeben werden. Alleine schon durch seine anziehende Wirkung auf Regenwürmer verbessert er die Durchlüftung des Bodens.

Als Schutz vor Schnecken und Ameisen kann man trocknen Kaffeesatz mischen oder einfach dünn über den Rasen streuen. Eine dünne Schicht Kaffeesatz in Pflanztöpfen hat sich als gutes vorbeugendes Mittel gegen Trauermückenbefall gezeigt. Hat man größere Mengen an Kaffeesatz zu Verfügung, kann er in dünnen Lagen auch als Mulchmaterial eingesetzt werden. Dafür wird er bis etwa einen Zentimeter dick ausgebracht und mit einer dicken Lage von bis zu zehn Zentimetern grobem Mulchmaterial bedeckt.

KOMPOSTIEREN

Kaffeesatz ist ein hervorragender Zusatz im Kompost- er zieht Regenwürmer an und beschleunigt damit die Belüftung und die Zersetzung der Ausgangsstoffe. Wer Kaffeefilter kompostiert, kann beobachten, dass sich darin eine große Menge an Wurmwachstum sammelt. Währender Zersetzung verändert sich der pH-Wert ständig, zunächst fällt er und später steigt er wieder an.
 

Also zusammengefasst ist es sicherlich die beste Entsorgungsmöglichkeit vom Kaffeesatz, ihn im Garten zu verwenden. Dabei sollte aber auf das Düngen mit handelsüblichen Düngern nicht vergessen werden. 

Für den Monat August ist kein Bericht vorgesehen, auch wir werden uns eine kleine Sommerpause gönnen.

Der OGV wünscht allen Gartenfreunden eine schöne Sommerzeit und viel Spaß im Garten, ob beim Arbeiten oder beim Genießen die lauwarmen Sommernächte im Freien.