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OGV Obst- und Gartenkultur Vorarlberg

„Besenbinden“ (Reisigbesen) mit Birkenreisig 28-02-2025

OGV Leiblachtal am 21.02.2025

Kursleiter Josef Düringer von der Fluh, zeigte uns das alte Handwerk des Besenbindens.

Herr Düringer zeigte uns wissbegierigen Frauen wie man einen Reisigbesen herstellt:

Früher war es üblich, dass Laubbäume regelmäßig geschnaitelt wurden. Das daraus gewonnen Material wurde für viele Zwecke verwendet:

Das Laub diente als Nahrung für Vieh (Frischfutter, Trockenfutter, Rationsfutter) und Mensch. Es wurde fermentiert, als Einstreu, zur Miststreckung, zur Nährstoffanreicherung, als Matratzen- und Deckenfüllung und als Toilettenpapier verwendet. Das Holz fand Verwendung als Reisigfutter, Mineralfutter, für Flechtkörbe, Wandverflechtungen, Zaunbindematerial, Fassringe, Feuerholz und auch als Besenbindematerial (siehe Michael Machatschek Laubgeschichten).

Zum Besenbinden:

  • Es wird 3 Jahre altes Birkenreisig verwendet. Das gut 1 m lange Material wird zu einem Büschel (immer wieder etwas drehen) zusammengelegt. Die dickeren Enden zeigen alle in die gleiche Richtung.
  • Das Reisigbündel wird nun in die Öse des Bocks gesteckt und mit drehender Bewegung immer wie gepresst und durch die Öse geschoben. Josef hat bei seinem Bock die Möglichkeit mit dem Fußpedal das Reisig zusammenzupressen. Steht das Reisig ca. 10 cm vor, wird es mit Draht (2 fach gewickelt) zusammengebunden, die Drahtenden (ca. 1,5 cm) werden zusammengedreht und in das Büschel geklopft, damit man sich nicht verletzen kann.
  • Das Büschel wird nochmals vorgeschoben, immer wieder gepresst und leicht gedreht. Nach 10 cm Vorschieben wird nochmals mit Draht (1 fach) zusammengebunden und nach weiteren 10 cm ein drittes Mal (1 fach). 
  • Mit einer Säge werden die dicken Enden des Reisigs, ca. 2 cm vor der doppelten Drahtwicklung, auf gleiche Länge gebracht. 
  • Das vorstehende dünne Reisig des Besens am hinteren Ende wird nun mit der Baumschere auf gleiche Länge eingekürzt.
  • Der Stiel, mit einer angenehmen Dicke und max. 1 m lang, wird mit dem angespitzten Ende in die Mitte des Bündels gesteckt, der Besen auf den Stiel gestellt und der Stiel hineingeklopft.
  • Den Besen nicht auf den "Borsten" abstellen, ansonsten verformt er sich.

Während des Kurses wurden wir mit Tee versorgt. Anschließend gab es noch eine fröhliche Kaffeerunde mit Krapfen. Herzlichen Dank allen Beteiligten. 

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