Am 3.Mai fand in der Sändlegasse 12 in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk blühendes Vorarlberg, dem Imkerverein und OGV Lustenau und Gartenbesitzer Christoph Schwemberger ein Kurs zur Anlage einer bienen- und insektenfreundlichen Blühfläche statt.
Die rund 20 Teilnehmer erfuhren von der Referentin DI Simone König, dass vor allem heimische Wildblumen besonders wichtig für bestäubende Insekten sind, weil sie Wildbienen und anderen Bestäubern nicht nur Nahrung sondern auch Nistmöglichkeiten bieten.
Da der Untergrund "Im Holz" besonders lehmig ist, wurde für die Wildblumenfläche der Boden 20-30cm ausgebaggert und mit Schotter verfüllt. Darauf 2cm dicke Schicht keimfreier Kompost verteilt und oberflächlich eingearbeitet. Somit schafft man ein gut vorbereitetes, unkrautfreies Saatbeet für die heimischen Wildblumen, die gerne auf magerem Boden wachsen. Für die Ansaat wurde regional passendes zertifiziertes Saatgut von einem Hersteller aus dem Schwarzwald verwendet, welches vermischt mit Kompost fein ausgebracht wurde. Danach wurden die Samen mit Rechen ganz leicht oberflächlich eingearbeitet und angedrückt. Wildblumensamen sind Lichtkeimer und dürfen dementsprechend nicht tief in die Erde gelangen.
Der folgende Regen schaffte ideale Keimbedingungen und ab Juli sollten die ersten Blumen zu sehen sein und bis im Herbst noch mehr. So richtig üppig wird die Blüte erst im zweiten Jahr, denn im ersten Jahr bilden viele Wildblumen nur die bodennahe Blattrosette aus und die Blüte erst in der nächsten Saison. Da ein sogenannter sonniger Saum angelegt wurde, der ansonsten entlang von Wald- und Wegrändern wächst, dürfen die Pflanzen nur einmal im Jahr gemäht werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühling, wenn die Pflanzen wieder von unten austreiben. Denn an und in den Stängeln befinden sich Eigelege oder Larven, die sich zu neuen Insekten entwickeln. Also bitte das Schnittgut nicht häckseln, sondern neben der Fläche auf einem Haufen sammeln. Wenn einzelne Stängel stehenbleiben dürfen, umso besser, dass erhöht den Bruterfolg.
Die Arbeit mit der Ansaat wird mit einem echten Lebensraum belohnt. Erstens wachsen selten gewordene Pflanzen und zweitens finden viele Insekten und Kleintiere Nahrung und Nistplätze, die über die Jahre erhalten bleiben. Das ist der große Unterschied zu einer Blumenansaat mit einjährigen Blumen und Gartenblumen, die zwar von Beginn an schön bunt ist und auch von Bienen besucht wird, aber keinen dauerhaften Lebensraum bietet, weil sie jedes Jahr neu angelegt werden muss.
Informationen zum Bezug von Wildpflanzensaatgut:
http://www.bodenseeakademie.at/Wildpflanzensaatgut%20Bezugsquellen%202018.pdf
DI Simone König, Netzwerk blühendes Vorarlberg
Fotos: Christoph Schwemberger
Ein herzlicher Dank an DI Simone König und Herrn Christoph Schwemberger für die Durchführung des Kurses.