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OGV Obst- und Gartenkultur Vorarlberg

Misteln bekämpfen

OGV Schnifis am 12.11.2022

Sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Sandholzgewächse, sie sind mit etwa 70 – 120 Arten in der Welt verbreitet. Bei uns ist hauptsächlich die europäische Mistel verbreitet. Misteln sind immergrüne Baumparasiten, sogenannte Halbschmarotzer die auf Bäumen, bevorzugt Apfelbäumen aber auch auf Nadelhölzern im speziellen der Tanne wachsen. Sie entziehen mit ihren Saugwurzeln dem Baum Wasser und Nährstoffe und schwächen ihn, bei starkem Befall kann der Baum sogar absterben.

 

Geschichte und Mythologie

Der Name Mistel ist mit dem Mist verwandt (Vogelmist).

Zugrunde liegt eine urgermanische Wurzel Namens „mihst“ deutbar auch als klebrige Ausschwitzung  bzw. krankhafter Auswuchs.

Der botanische Gattungsname Viscum ist identisch mit dem lateinischen Wort viscum für Leim. Von den Römern wurde aus der klebrigen Beeren Vogelleim hergestellt, der dem Vogelfang diente.

Der Begriff Viskosität ( Maß für Zähflüssigkeit) geht auf das spätlateinische Wort viscosus zurück. Das bedeutet klebrig.

In der Mythologie hat Mistel eine hohe Bedeutung. Es gilt als Beschützer der Haushalte und vertreibt -über die Haustüre gehängt- allerlei Geister und Unheil. Ein bekannter und beliebter Brauch ist auch sich unter einem Mistelzweig zu küssen. Diese Paare bleiben dem Glauben nach ein Leben lang zusammen!

Auch als Weihnachts- und Adventsschmuck ist Mistel sehr beliebt

Mistel steht übrigens nicht unter Naturschutz. Auch sind die Beeren nicht giftig, lediglich die Blätter und Stängel weisen eine leichte Giftigkeit auf.

 

Nutzen

Die Beeren der Misteln gehören zum Winterfutter von vielen Vögeln und Insekten.

Für die medizinische Verwendung wurde den Misteln schon von der Antike über das Mittelalter bis zur Neuzeit eine sehr wichtige Bedeutung geschenkt.

Ob es zum Erweichen von Geschwüren oder zur Heilung von Epilepsie aber auch um die Empfängnis der Frau war. Auch die bekannte Hildegard von Bingen schwörte auf die Heilkraft der Misteln. Sie erzeugte Pulver zur Schmerzbekämpfung genauso wie Salben zur Einreibung bei Lähmungen.

In der heutigen Zeit werden Blattextrakte zur Blutdrucksenkung und Krebstherapie angewendet.

 

Ausbreitung

Eine Besonderheit der Mistelfrüchte liegt darin das keine Samenschale ausgebildet wird und sie aus einer klebrigen Schicht aus Cellulose und Pektinen besteht.

Die Samen werden von Vögeln verbreitet, die die Frucht fressen. Die klebrigen Samen können dabei am Schnabel heften und später an Zweigen abgestreift werden oder passieren den Darm des Vogels und werden mit dem Kot ausgeschieden. Für die Keimung der Samen ist das Verschlucken durch die Vögel ohne Bedeutung.

Die Samen sind zweihäusig, das heißt männlich und weiblich. Wächst langsam und können bis zu 70 Jahre alt werden.

Die Zunahme hat vermutlich auch mit dem Klimawandel zu tun.

 

Bekämpfung

Äste mit Mistelbefall sollten mindestens 30 cm zurück ins gesunde Holz abgesägt werden. Das geht natürlich nur wenn der Baum im Außenbereich befallen ist.

Wachsen die Misteln weiter innen, kann man sie an der Astoberfläche abbrechen oder abschneiden. Auf diese Weise wird man den Parasitenbefall zwar nicht los, aber es nutzt für einige Jahre. Um längerfristig die Misteln zu bekämpfen, empfiehlt es sich die abgesägten Stellen mit einer wetterbeständigen Folie zu umwickeln dadurch kann die Mistel nicht mehr nachwachsen.

Beste Jahreszeit dafür ist November bis Februar.

WICHTIG: Die Arbeit bringt Gefahren mit sich, nur selber machen wenn man sich sicher fühlt. Auf Arbeitssicherheit und trockenes Wetter achten und gesicherte Leitern verwenden.

Ansonsten in Auftrag geben!

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