Der Rebschnitt ist die wichtigste aller Pflegemaßnahmen. Er stellt dabei nicht nur ein Gleichgewicht zwischen Wachstum, Ertrag und Reife her, sondern er zielt in erster Linie auf der Erhaltung der festgelegten Erziehungsform.
Der beste Zeitpunkt für den Rebenschnitt ist der März, bei günstiger Witterung auch schon früher. Weinreben sind stark wachsende Schlingpflanzen. Sie brauchen einen regelmäßigen Schnitt, damit sie nicht zu besitzergreifend werden. Der Rebschnitt prägt die Qualität des Weins, sonst wäre er unkontrolliert und wild. Durch den Schnitt wird Ausgewogenheit (physiologisches Gleichgewicht) zwischen Ertrag (Menge der Trauben = generatives Wachstum) und Rebstockwuchs (vegetatives Wachstum) erreicht. Viele Länder haben gesetzliche Grundlagen des Rebschnitts
Einer der Gründe für den regelmäßigen Rebschnitt, der in jedem Frühjahr erfolgen muss, ist die Erhaltung der dauerhaften Vitalität des Weinstocks. Der zweite wichtige Grund ist die Förderung der Wuchskraft, denn nach jedem Rückschnitt werden die Wuchskraft und die Fruchtbarkeit gesteigert. Jeder neue Trieb, der sich im Sommer bildet, wird im nächsten Frühjahr eine Blüte mit sich bringen. Je mehr Blüten der Stock zu versorgen hat, umso geringer ist die Kraft, die er für das Wachstum und die Fruchtbildung aufwenden kann.
Ein alter Weinstock erhält durch einen kräftigen Rückschnitt neue Energie. So hat man lange Freude an seinen Pflanzen. Wichtig ist, dass all die Triebe, die aus dem Holz wachsen, das älter als zwei Jahre ist, immer zurück geschnitten werden, denn diese Triebe sind unfruchtbar.