Ein Erhaltungsschnitt dient dazu, die Fruchtbarkeit zu erhalten und die Fruchtqualität zu fördern.
Man entfernt zunächst alle Konkurrenztriebe. Das sind Zweige, die die Spitze des Mitteltriebs und der Leitäste zu überwachsen drohen. Dann werden alle annähernd senkrecht hochwachsenden Triebe, die sogenannten Wasserschosse, entfernt. Zum Verjüngen des Fruchtholzes schneidet man alle herabhängenden, abgetragenen Zweige auf einen jüngeren, vitalen Austrieb zurück.
Dichte Kronen vermeiden - "Durch einen geschnittenen Apfelbaum muss man einen Hut werfen können", besagt eine alte Gärtner-Regel. Ganz so licht muss er nicht sein, aber an der Regel ist trotzdem viel Wahres dran: Je luftiger die Krone, desto geringer ist die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten, weil das Laub nach Regenfällen schneller trocknet. Auch die Früchte werden größer und reifen in lichtdurchfluteten Kronen besser aus.
Auf die Saftwaage achten - Eine klassische Obstbaumkrone, Pyramidenkrone genannt, besteht aus einem durchgehenden Mitteltrieb und drei bis vier seitlichen Hauptästen, den sogenannten Leitästen. Bei der Erziehung dieser Kronenform kommt es vor allem darauf an, die Saftwaage einzuhalten. Das bedeutet, dass alle Leitäste ungefähr auf derselben Höhe enden müssen, damit sie sich gleichmäßig entwickeln. Der Mitteltrieb sollte diese um rund 20 Zentimeter überragen.
Steile Triebe tragen nicht - Je steiler ein Trieb steht, desto stärker wächst er. Gleichzeitig reduziert das starke Wachstum die Fruchtbarkeit. Statt solche Triebe einfach abzuschneiden, kann man sie auch in eine flachere Position bringen - durch Herunterbinden oder durch Beschweren mit kleinen Gewichten. So beruhigt sich das Wachstum und anstelle von Triebknospen werden Blütenknospen gebildet.