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OGV Obst- und Gartenkultur Vorarlberg

Festschrift 2011

OGV Emsreute am 21.10.2011

80 Jahre Obst- und Gartenbauverein Emsreute

OBST- UND GARTENBAUVEREIN

EMSREUTE

Rückblick auf die Geschichte des Obst - und Gartenbauvereines Emsreute

Den Anstoß zur Gründung des "Obstbauvereines Reute-Tugstein" wie er in den ersten Jahren seines Bestehens hieß, gab auf der Versammlung der Molkereigenossenschaft Reute - Tugstein am 27 Juli Josef Peter, als er unter allfälligem die Anfrage stellte, ob die Sennereigenossenschaft nicht eine Baumspritze anschaffen könnte. Der Schriftführer Gemeinderat Anton Aberer antwortete, es wäre besser, es würde für die Reute ein Obstbauverein gegründet und sicherte zu, er wolle bis zum nächsten Frühjahr die Sache in die Wege leiten.

1931 Karl Anton Klien als Obmann des vorbereitenden Komitees leitete am 22. März die Gründungsversammlung im Gasthaus Krone. Der Mitgliedsbeitrag wurde mit 1,50 Schilling festgesetzt. Mit einem Schreiben vom 16. April 1931 erhielt der Verein die behördliche Genehmigung. Noch im selben Frühjahr wurden 39 Jungbäume bestellt und durch den Landesverband geliefert.

1932 Im Mai wird ein Spritzkurs durchgeführt. Bei einer Veredlungsaktion wurden 70 Bäume veredelt.

1934 Für den Baumschnittkurs mit Josef Summer aus Fraxern muss jeder Teilnehmer 1.- S bezahlen. Die Kursteilnehmer müssen den Kursleiter selbst verköstigen und für sein Nachtquartier sorgen.

1935 Auf der Jahreshauptversammlung wird angeregt, der Verein soll für seine Mitglieder eine Baumspritze anschaffen.

1936 Die Beschaffung der Baumspritze wird mit 28 Nein, 2 Ja und einer ungültigen Stimme abgelehnt. Begründung: Es könnte Unfrieden im Verein geben.

1938 Im September beschließt der Ausschuss jedem Mitglied einen Apfelbaum kostenlos abzugeben.

1940 Auf der JHV referiert Baumwärter Ludescher aus Klaus über die Notwendigkeit erstklassiger Jungbäume, über das Düngen und Schneiden der Bäume und die Schädlingsbekämpfung.

1941 Der Gründerobmann Karl Anton Klien legt seine Funktion zurück, Josef Peter wird einhellig zum neuen Obmann gewählt.

1943 - 1948 ruht die Tätigkeit des Vereines, da die meisten Männer im Krieg und manche in der Gefangenschaft sind.

1949 Der Verein nennt sich jetzt " Obst - und Gartenbauverein Emsreute "

1952 Bedeutungsvoll ist der Zusammenschluss des Obstbauvereines mit der Brennerei. Der Obstbauverein soll statt zwei nur noch eine Rechnung ausweisen, sodass die Einnahmen und Ausgaben der Brennerei sowie der Reingewinn der selben ins Eigentum des Obstbauvereines übergehen. Es wird beschlossen Offerte für eine neue Brennerei einzuholen. Diese wird einige Wochen später bei Felix Jäger bestellt. Wer sich dafür entscheidet muss 500.- Schilling für ein Brennrecht bezahlen.

1953 Die neue Brennerei mit allem Zubehör kommt auf 24600.- Schilling. Sofort nach Fertigstellung wird mit dem Brennen begonnen.

1954 Die Brennerei wird nur gegen Feuer versichert, die Prämie für Maschinenbruch ist zu teuer.

1961 Der Kassastand des Vereines ist so gering dass keine größere Reparatur an der Brennerei anfallen darf. Die Hafengebühr wird von 4.- S auf 5.- S erhöht.

1963 Bei der JHV im März berichtet der Obmann dass bei vielen Mitgliedern die Maische noch nicht richtig vergoren, an manchen Orten sogar noch gefroren ist. Mit dem Brennen wird erst im April begonnen. Grund dafür ist der extrem kalte Winter.

1965 David Aberer regt an, in der alten Schule einen Lichtbildervortrag zu halten, im Frühling einen Baumschnittkurs durchzuführen und mit dem Schulleiter zwecks eines Gartens für die Schüler zu sprechen, damit sie am Obstbau Interesse und Freude bekommen.

1968 Bei der JHV wird der Vertrag über die Benützung des Schopfes mit der Sennereigenossenschaft vorgelesen und beschlossen.

1974 Der Verein vermietet an Meinrad Jäger in der Saison 1974 / 75 die Brennerei zum Schnapsbrennen in Emsreute. Alois Fenkart der die Beschaffung der Jungbäume besorgt, erhält im Herbst keinen einzigen Hochstamm, so sehr sind sie in der Baumschule Mangelware.

1976 Die Gemeinde stellt zu jedem neugepflanzten Hochstamm einen Baumpfahl gratis bei.

1977 Ab der Brennsaison 1977 / 78 muss jeder Maischebesitzer selbst Brennen, damit es keine Schwierigkeiten mit der Krankenkasse gibt.

1980 Bei der JHV hält Gärtnermeister Edi Lex von der Landwirtschaftskammer einen Vortrag über die Bewertung des Blumenschmuckes. Schriftführer Linder Raimund führt Farbdias zum Thema " Emsreute im Jahr 1979 "vor, darunter auch die herrlichen Aufnahmen der Landessieger 1979 im Blumenschmuckwettbewerb Haus und Garten, der Familie Loni und Ferdi Bösch.

1981 Festversammlung 50 Jahre OGV - Gründungsmitglieder Aberer David und Fenkart Josef werden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

1982 Bei einer Mäusebekämpfungsaktion die von der Gemeinde gefördert wird, werden 460 Mäuse bei Peter Markus zum Preis von 5,- Schilling abgegeben. Gesamtkosten von 2300,- Schilling werden von der Gemeinde bezahlt.

1983 Ein Rekordjahr beim Schnapsbrennen, es wurden 50000 Liter Maische gebrannt.

1984 Der Verein hat bereits 103 Mitglieder und 2 Ehrenmitglieder.

1986 Für die Brennerei wird ein Röhrenkühler um 30500,- Schilling inkl. Aufbau angeschafft. Ein Brand am Brennhafen zerstören das Dach, die Planen und die elektrische Anlage. Der Schaden von 23600,- Schilling wird von der Versicherung bezahlt.

1988 Linder Raimund verlässt nach 30 Jahren als Schriftführer den Ausschuss und verabschiedet sich mit einem Fest in der alten Schule.

1989 Reparatur am Brennhafen. Kupferkessel muss ausgebaut und gelötet werden. Rauchrohr wird aus Edelstahl angefertigt. Kosten ca. 12200,- Schilling.

1990 Bei einem Sturm am 26. und 27. Februar werden 73 Obstbäume total vernichtet, weitere16 erheblich beschädigt. Der Verein kauft ein Filtriergerät zum Schnaps filtrieren.

1991 Bei einer neuerlichen Beschädigung der Brennerei musste beim Kupferkessel ein neuer Boden und Auslaufstutzen eingeschweißt werden. Kosten ca. 19500,- Schilling. ES wird nun eine Maschinenbruchversicherung abgeschlossen.

1992 Linder Alfons verlässt nach 30 jähriger Tätigkeit, davon 26 Jahre als Kassier den Ausschuss. Ankauf eines Süßmostgerätes. Der Blumenschmuckwettbewerb für ganz Hohenems wird nur noch von unserem Verein durchgeführt. Die Kosten übernimmt die Stadt Hohenems.

1993 Am Brennhafen wird ein Warmwasserbehälter angebracht der dazu dient die gebrannte Maische aus dem Kessel zu spülen. Die Pflege älterer Obstbäume wird von der Stadt gefördert.

1994 Ab September findet bis auf weiters ein monatlicher Stammtisch zu aktuellen Themen im Alberi statt.

1996 Der Verein kauft 5 Biertischgarnituren die von den Mitgliedern gegen ein Entgeld ausgeliehen werden können.

1999 Bei der JHV wird ein Antrag zur Anschaffung eines neuen Brennhafens gestellt. Nach einer kurzen Diskussionsrunde sind sämtliche Anwesenden für den Ankauf eines neuen Brennhafens. Der alte Brennhafen wurde im Jahre 1953 unter großen finanziellen Mühen angeschafft. Es waren damals 48 Personen aus Emsreute die mit je 500,- Schilling die 24000,- Schilling aufgebracht haben, welche die Brennerei damals kostete. Zu dieser Zeit wurde auch die Brennerei mit dem Obstbauverein zusammengeführt. Bereits am 14. August konnte der neue Brennhafen mit einem kleinen Fest und einem Probebrand in Betrieb genommen werden. Bei der neuen Brennerei gibt es keine Brennrechte mehr. Somit können alle Mitglieder zum gleichen Tarif brennen.

2000 Erster Feuerbrandbefall in Emsreute. Im Laufe des Sommers mussten bereits einige Bäume Gerodet werden.

2001 Vier ehemalige langjährige Vereinsfunktionäre werden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Es sind dies Mathis Kurt, Linder Werner, Linder Alfons und Linder Raimund. Mathis Hubert erhält für 25 Jahre als Obmann das silberne Ehrenzeichen des Landesverbandes

2003 Die Vereinsmitglieder erhalten die Möglichkeit den Glopper, der bei unserem Verein den Schriftkopf ziert einmal von innen zu besichtigen. Ca. 70 Personen folgten der Einladung.

2004 Baumsetzaktion mit Schülern 3. und 4. Klasse der Volksschule Emsreute. Bei der Feuerbrandkontrolle sind in diesem Jahr bereits 70 Bäume leicht bis mittel befallen. Einige mussten wieder gerodet werden.

2006 Laut neuem Vereinsgesetz müssen von allen Vereinen neue Statuten verfasst werden. Die Funktionsperiode des Vorstandes wurde auf 3 Jahre verlängert. Zum 75 Jahr Jubiläum des Vereines wurde beim Feuerwehrhaus ein Frühschoppen veranstaltet.

2007 In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde über die Anschaffung einer Kleinbrennerei abgestimmt.

2008 Bereits im Jänner konnte die neue Kleinbrennerei, die auf einen PKW - Anhänger aufgebaut wurde, den Mitgliedern bei einem Probebrennen vorgestellt werden. Für 40 Jahre Tätigkeit im Ausschuss des Vereines konnte bei der JHV. Fenkart Alois geehrt werden. Alois hat in all diesen Jahren für die Vereinsmitglieder Obstbäume und Beerensträucher besorgt.

Im Laufe der Jahre wurden auch immer wieder verschiedene Kurse durchgeführt. Es waren dies Baumschnittkurse, Beerenschnittkurse und Kompostierkurse und Gartenbesichtigungen. Neben all diesen angeführten Tätigkeiten kam auch der gemütliche Teil nicht zu kurz. So gab es neben dem jährlichen Vereinsausflug auch Grillabende und verschiedene Besichtigungen.

Gebhard Linder, Emsreute, im März 2011

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