Jürgen Hoellger und Helmut Hosp wiesen uns in den Winterschnitt von Kernobstbäumen ein.
Jürgen startete mit der Erläuterung der Schnittgesetze. Starker Schnitt regt zu starkem Wiederaustrieb an. Vorsichtiger Schnitt hält den Baum eher ruhig, birgt aber die Gefahr zu dichter Kronen. Er erläuterte weiters, wie Bäume bei frühem Schnitt im Jahr reagieren. Welche Auswirkungen hat ein später Schnitt im April? Was ist im Frühsommer zu tun? Mit großem Interesse folgte die 26 Teilnehmer seinen Ausführungen.
Dann ging es ins Gelände. Zuerst zu den im Herbst gepflanzten Jungbäumen. Hier konnten wir starken Hasenfraß begutachten. Die hohe Schneelage über mehrere Wochen trieb die Nager zu den jungen Bäumen - das Ergebnis sind geschälte Stämme und abgefressene Knospen bis in eine Höhe von 80 Zentimeter. Ärgerlich! Mit Anstrichen und Stammschutz konnte zumindest ein Teil der Jungbäume gerettet werden.
Jürgen und Helmut nahmen sich dann je einen Apfelbaum vor. Jürgen formierte einen älteren Hochstamm unter Erläuterung seiner Schnittführung. Es wurde die Haupttrieb sowie die Leittriebe freigestellt, Konkurrenzäste entfernt und zu dichte Passagen ausgelichtet. Helmut nahm sich einem seit mehreren Jahren ungepflegten Halbstamm an. Dabei wurde die Krone ausgelichtet, Leitäste gefördert und in die Krone ragende Quertriebe entfernt. Der starke Eingriff wird vermutlich auch einiges Arbeit beim Sommerschnitt Anfang Juli geben. Besser wäre es, die Gehölze regelmäßig zu formieren, dann aber unter weniger starken Manipulationen.
Einsetzender Regen trieb uns ins Tend, wo Stephanie eine Stärkung für uns vorbereitet hatte. Besten Dank dafür! Gut gestärkt konnte das Gelernte nochmals in Kleingruppen erörtert und kommentiert werden.
Herzlichen Dank den Kursleitern und auch allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.