Nachdem im letzten Sommer mehrfach Buchsbaumzünsler in Vorarlberg festgestellt wurden, möchten wir Sie jetzt nochmals auf den neuen Schädling aufmerksam machen. Besonders, da die jungen Larven (=Raupen) des Schmetterlings ihre Fraßtätigkeit wieder aufgenommen haben
Symptome:
Befallene Buchsbäume hellen sich auf. Fraßspuren an Blättern sind erkennbar, oft bleiben nur die Blattadern stehen, manchmal werden die Blätter ganz abgefressen.
Auch werden nach den Blättern grüne Zweige und Rinde abgefressen, sodass es zu Absterbeerscheinungen an Triebspitzen kommt. Sehr auffällig sind die Gespinstnester mit vielen hellen Kotkrümeln. Ganze Pflanzen können eingesponnen werden.
Die 3 – 5 cm langen Raupen sind hellgrün mit schwarz-weiß-schwarzen Streifen jeweils seitlich am Rücken und weiße Borsten. Auffällig ist auch die schwarze Kopfkapsel der gefräßigen Tiere. Die Raupen sind häufig inmitten der Gespinster zu finden und überwintern auch in dieser geschützten Lage.
Zwischen März und April (ab 7°C) beginnt die Raupe ihre Fraßtätigkeit und durchläuft dann mehrere
Larvenstadien. Danach verpuppt sich das Insekt und bildet Falter mit etwa 5 cm Flügelspannweite aus.
Diese leben etwa 8 Tage, sind gute und schnelle Flieger und legen ihre Eier erneut auf Buxus ab.
In Mitteleuropa sind 2 – 3 Generationen pro Jahr zu erwarten.
Maßnahmen:
Der Buchsbaumzünsler führt zu massiven Schäden an Buxus, wenn sein Auftreten nicht zurückgedrängt wird. Mehrmalige Kontrollen der Pflanzen über das Sommerhalbjahr, auch in der Kronenmitte der Gehölze, auf Raupen, Puppen und Gespinste sind durchzuführen.
Vorhandene Raupen, Puppen und Gespinste sind zu entfernen bzw. zu vernichten. Da aus den Puppen noch mehrere Tage nach dem Schnitt Schmetterlinge schlüpfen können, sollte das Schnittgut ebenfalls vernichtet werden.
Das bis jetzt noch lokale Auftreten in Vorarlberg macht auch mehrmalige Kontrollen in angrenzenden Gärten notwendig, um eine Ausbreitung möglichst zu verhindern.
Die chemische Bekämpfung erreicht nur Raupen und Schmetterlinge, die direkt mit den unten genannten Pflanzenschutzmitteln in Berührung kommen.
Durch Gespinste geschützte oder in dichten Pflanzen versteckte Tiere werden nicht erreicht!
Eine gute Benetzung der gesamten Buchspflanze ist wichtig!
Zugelassen zur Bekämpfung im Hausgarten sind u.a. Bayer Garten Kombi-Schädlingsfrei (Wirkstoff: Thiacloprid), Bayer Garten gegen Schädlinge Calypso (Wirkstoff Thiacloprid) und Neem Azal TS (Gespinnstmotten).
Mehrere Produkte gegen „fressende Schmetterlingsraupen“ im Obstanbau würden ebenfalls wirken, besitzen jedoch keine Zulassung für den Einsatz im Hausgarten bzw. an Zierpflanzen.
Fotos: Landwirtschaftkammer Vorarlberg / Rammel
Merkblatt der Landwirtschaftskammer Vorarlberg
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