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OGV Obst- und Gartenkultur Vorarlberg

Der neue Vorarlberger Heckentrend - Pressekonferenz

OGV Landesverband am 19.04.2021

Heimische Wildhecken bringen Leben in den Garten und die Umwelt

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Bäume und Sträucher sind das Grundgerüst in unserer Kulturlandschaft und in privaten Gärten. Eine wertvolle Bereicherung für Obstanlagen und Waldränder sowie für Betriebsgebiete und Gemeindebepflanzungen. Sie spenden Schatten im Sommer, sind Sicht- und Windschutz und grenzen Nutzungsflächen ab. Sie verbessern die Luftqualität, regulieren das Kleinklima, fördern Nützlinge und sind für künftige Herausforderungen in Bezug auf die Klimaveränderung unerlässlich. Zudem bieten vor allem die heimischen Arten Lebensraum für zahlreiche Tiere und Insekten sowie Kultursorten gute Früchte für die Verarbeitung. Sie fungieren zudem als wichtige Elemente im Biotopverbund.

Wildhecken - Megacities für kleine Gartenbewohner

Seit jeher prägen Wildhecken unsere Kultur-Landschaften. Wurden sie früher hauptsächlich als Windschutz auf Feldern und in der Nähe von Häusern gepflanzt, so haben sie heute mehr denn je einen weiteren, nachhaltigen Nutzen. Sie geben Insekten, Vögeln, Amphibien und kleinen Säugetieren einen natürlichen Schutz- und Lebensraum, versorgen die Tiere zudem mit Nahrung. Für künftige Herausforderungen in Bezug auf den Klimawandel sind sie unerlässlich, verbessern sie doch die Luftqualität und regulieren das Kleinklima.
Schnell und dankbar werden Wildhecken von allerlei Tieren angenommen. In Reihe oder loser Zusammensetzung gepflanzt, sind sie zudem eine schöne Alternative zu den heute üblichen Sichtschutzhecken und machen noch dazu weniger Arbeit. Gerade wer sich einen Naturgarten anlegen möchte, kommt an heimischen Wildhecken nicht vorbei.

Positive Auswirkung für die heimische Landwirtschaft

Landesrat Johannes Rauch ist überzeugt: „Wildhecken zu pflanzen, schafft neue Lebensräume! Ob in der Landwirtschaft, im Betriebsgelände, im Hausgarten, am Waldrand oder in der Gemeinde. Für jeden von uns ist es möglich, Teil der Lösung zu sein!“
Für die heimische Landwirtschaft bieten Wildhecken einen positiven Mehrwert, unter anderem für die Biodiversität. Sie schützen zudem vor Wind, verhindern Bodenerosion und bieten Lebensräume für Nützlinge. Aber sie verschönern natürlich auch das Ambiente um die landwirtschaftlichen Betriebe, was für Betriebe mit Kundenverkehr (z.B. Schule am Bauernhof, Urlaub am Bauernhof, Hofladen) ein wichtiger Faktor ist.
Dem Land Vorarlberg ist es ein großes Anliegen, Grünflächen zu erhalten und dort die Artenvielfalt zu schützen und zu fördern. „Daher können wir uns voll mit der Aktion Wildhecken identifizieren.“, so Landesrat Rauch.

„Jahr der Wildhecken“

Viele Vorarlberger Natur- und Umweltinstitutionen haben auf Initiative des Obst- und Gartenbauvereines das heurige Jahr zum „Jahr der Wildhecken“ erklärt. „Biodiversität zu fördern, zu unterstützen und aufzubauen, ist unser großer Wunsch und das gemeinsame ehrenamtliche Bestreben“, schwärmt die Mitinitiatorin der Wildheckenaktion, Renate Moosbrugger, stellvertretende Obfrau des Landesverbandes Obst- & Gartenkultur Vorarlberg. 2021 soll den vielfachen Nutzen für Mensch, Tier und Natur mit dem Thema „Wildhecken“ in den Fokus stellen. Zahlreiche Institutionen, Vereine und Initiativen konnten vom OGV Vorarlberg und der Landwirtschaftskammer Vorarlberg mit ins Boot geholt werden. Egal ob Wildheckenexkursion, Tipps zur Anlage und Pflege, Waldrandbegehungen, die Nutzung der Wildhecke in der Pflanzenheilkunde, die Wildhecken im Schulgarten oder Liköre aus Wildobst. In der neuen Broschüre wurden alle Veranstaltungen rund um die heimischen Wildhecken zusammengefasst und ins richtige Scheinwerferlicht gerückt. Prädikat sehenswert!

Die Schattenseiten der Thuje und Kirschlorbeer

Die Auswahl der Sträucher ist von großer Bedeutung. Den Vorarlberger Durchschnittsgärten mangelt es aktuell immer noch an Artenvielfalt, da sie vorrangig aus Exoten bestehen. Die exotischen Gehölze bieten aber unseren Nützlingen wenig an verwertbaren Früchten, Pollen, Nektar und Unterschlupf.  Von „ökologisch wertvoll“ leider weit entfernt.
Die alteingesessenen Klassiker am Gartenzaun wie z.B. die Thuje und der Kirschlorbeer mögen ja pflegeleicht und anspruchslos sein. Um diese Gehölze, aber auch um den Bambus, bleibt es stumm. Sie bieten kaum einem Schmetterling, einer Raupe oder einem Vogel Lebensraum.
Heimische Sträucher sind aufgrund ihres Naturerlebnisses lehrreich. Schließlich sind heimische Gehölze über das ganze Jahr hinweg dekorativ – von der Blattfärbung, der Blüte bis hin zu den Früchten.

Hecken für Direktvermarkter

Ulrich Höfert von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg unterstreicht noch einen weiteren wichtigen positiven Wildheckenfaktor: „Der direkte Nutzen ist vor allem da gegeben, wo an Wildhecken Früchte gedeihen, aus denen unsere direktvermarktenden und obstverarbeitenden Betriebe eigene Produkte herstellen können. Daher haben wir auch eine Palette an früchtetragenden Wildheckenarten, sogenanntem Wildobst, erarbeitet. Diese sind bei vier Vorarlberger Baumschulen verfügbar – seien es großfruchtige Schlehen, Kultur-Kornelkirschen oder Fruchtrosen und andere.“

Nicht nur die Vorarlberger Natur- und Umweltinstitutionen sind überzeugt: In jeden naturnahen Raum, vor allem auch am Rand von Siedlungsgebieten, Industrieanlagen und Gewerbeflächen, gehört grundsätzlich eine Hecke.

Hecken sind nicht nur eine ästhetische Bereicherung, sondern haben auch eine hohe Bedeutung im Haushalt der Natur. Mit ihren Blüten und Früchten bieten die heimischen Gehölze nicht nur vielen Insekten beste Nahrung, sondern auch uns Menschen eine besondere Vitaminquelle. Vögel nisten gerne in stacheligen oder dornigen Hecken wie der Wildrose, der Berberitze oder der Schlehe.

Auch bildet sich im Schutz einer Hecke ein günstiges Kleinklima; Hecken filtern Staub, Schmutz und schädliche Abgase und wirken lärmdämpfend. So bieten sie in dicht besiedelten Gebieten auch einen Schutz vor negativen Umwelteinflüssen. Weitere Gründe sprechen für die Wahl heimischer Pflanzen: Sie sind unempfindlich, da Wildsträucher in unseren Breiten wachsen und daher Wetter, Wind und Kälte besser überstehen.
Da in fast jedem Garten die üblichen Ziersträucher wachsen, sind heimische Gehölze selten. Wildsträucher sind anspruchsloser und widerstandsfähiger. Daher kann auf mineralische Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichten werden. Somit bleiben Wasser, Luft und Boden sauberer. Naturgärten mit heimischen Sträuchern benötigen weniger Pflegemaßnahmen und einen geringeren Pflegeaufwand.
Heimische wilde Hecken sind immer attraktiv.
Herzlich Willkommen im „Jahr der heimischen Wildhecken“.


Die neue Broschüre „Wildhecken“ gibt`s kostenlos bei allen teilnehmenden Vereinen und auch als Download auf www.ogv.at

Andreas Kapp, Leiter Landesforstgarten Vorarlberg:
„Klassische Wildheckenarten sind im Winterhalbjahr als günstige, wurzelnackte Kleinpflanzen erhältlich. Sollen Wildhecken im Sommerhalbjahr oder bereits als größere Pflanzen gepflanzt werden, gedeihen Topfpflanzen mit einem starken Wurzelballen besser.“

Wilfried Ammann, Bauhofleiter Marktgemeinde Rankweil:
„Wir als Gemeinde Rankweil haben uns bewusst vor zehn Jahren für naturnahe Begrünung entschieden und sind von den positiven Effekten des Biotopverbundes von Wildhecken, Blühstreifen und Streuobstwiesen überzeugt und freuen uns über weitere Mitstreiter!“

 

Kontakt: Obst- & Gartenkultur Vorarlberg– Obmann-Stellvertreterin Renate Moosbrugger, T 0664/73248131

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