Pflanzenkrankheiten schmälern oft den Erfolg unseres Gemüseanbaus. Sowie der Sämling mit Substrat oder Boden in Berührung kommt, ist er den dort vorhandenen Einflüssen ausgesetzt. Nicht alles davon fördert seine Entwicklung in unserem Sinne. Eine alte, biologische Methode das Saatgut beim Austrieb zu fördern und anhaftende Schädlingsspuren einzudämmen ist die Heißwasserbehandlung.
Diese Methode ist vor allem bei selbst geerntetem Saatgut zu empfehlen. Im guten Fachhandel erhältliche Sämereien garantieren gesunde Keimkraft. Manche Sämereien für den Profi-Anbau sind sogar gegen Insekten- und Pilzbefall vorbehandelt, um dem neuen Leben einen Startvorteil zu bieten.
Für den Hobby-Anbau ist die Heißwasserbehandlung eine Alternative. Karotten, Sellerie, Petersilie, Kohlgemüse oder Nüsslisamen sprechen auf diese Behandlung sehr gut an. Dabei wird das Saatgut für 30 Minuten in 50 °C warmen Wasser gebadet. Dabei ist Temperatur und Zeitspange genau einzuhalten, um die Keimfähigkeit nicht zu beeinträchtigen. Anschließend werden die Sämereien gleich ausgesät. Nur im Ausnahmefall sollten die Samen nochmals sorgsam getrocknet und gelagert werden.
Die Heißwasserbehandlung schützt vor Schädlingen und Krankheiten und verkürzt die Keimdauer. Bei älterem Saatgut kann es dadurch aber zu einer Reduktion der Keimfähigkeit führen. Am besten ist einen Testlauf mit einer kleinen Saatgutmenge durchzuführen.
Die Keimphase sollte nach der Aussaat möglichst kurz bei optimaler Substrattemperatur sein. Zwar verfügt jedes Saatgut über eine größere Temperaturspanne um aus der Keimruhe herausgeholt zur werden, doch je rascher das geht, desto kürzer können störende Einflüsse Samen und Keimling beeinträchtigen. Im Profi-Anbau erfolgt
die Keimung in dunklen, warmen Kammern mit idealen Bedingungen für den Pflanzennachwuchs. Sowie die jungen Pflänzchen die Samenkörner durchstoße, kommen die Saatkisten ans Licht und werden warm und hell aufgestellt, um eine zügige Entwicklung bis zur Bildung der Keimblätter und anschließend der ersten Laubblätter zu erhalten. Dann ist es Zeit, die Jungpflanzen zu vereinzeln und ihnen mehr Platz zu geben.