Das nasskalte Wetter über weite Teile der Obstblüte machte manch blütenbestäubendem Insekt und manch keimendem Pollenschlauch zu schaffen. Im Kernobst war der Blütenansatz nach dem guten Vorjahr ohnehin nur durchschnittlich. So sind im Streuobst heuer leider viele Bäume leer. Obstbäume, die erst ab ca. Mitte Mai geblüht haben, haben teilweise gut Früchte angesetzt. Danach stressten Regenphasen die Bäume aber zusätzlich. Hagelschläge sind bisher glücklicherweise großteils ausgeblieben. Alles in allem kann man somit nur eine mäßige Mostobsternte erwarten, vermutlich deutlich weniger als im Vorjahr.
Was tun mit eigenem Mostobst?
- Pressen lassen: Man kann das Obst bei Mostereien anliefern und gegen eine geringe Gebühr pressen, abfüllen und evtl. haltbar machen lassen. Pro Liter Saft wird 1,3 bis 1,5 Kilogramm Obst benötigt. Das Obst muss ausgereift, sauber, gesund und frei von Fremdstoffen wie Holz, Steinen etc. sein.
- Verkaufen: Wer hochwertiges Mostobst hat, kann es an heimische Mostereien verkaufen, wo vor allem Äpfel immer gefragt sind.
- Tauschen oder verschenken: Damit Obst nicht ungenutzt verdirbt, betreibt der Landesverband Obst- und Gartenkultur Vorarlberg in vielen Ortschaften eine Obstbörse. Hier werden Obstbesitzer und Obstsuchende zusammengebracht. Näheres unter www.ogv.at/obstboerse.
Wo gibt es Mostereien und Obstpressen?
Eine Liste von Vorarlberger Mostereien kann bei der Landwirtschaftskammer Vorarlberg, Bereich Obst/Garten & Direktvermarktung, T 05574/400-232, E obst-garten@lk-vbg.at angefordert oder hier heruntergeladen werden.
Kein Obst aber gerne Süßmost und Gärmost?
Natürlich gibt es vielerorts auch den fertigen Süßmost, Gärmost, Cider, Apfelperlwein etc. zu kaufen. Über den Ländle-Einkaufsführer kann nach bäuerlichen Anbietern von Obstprodukten, Säften, Mosten etc. in Vorarlberg gesucht werden. Auch bei Obstbauern ab Hof oder auf Wochenmärkten gibt es in der Apfelzeit Süßmost. Prämierte Moste finden Sie in der Broschüre unter: https://laendle.at/2023-broschuere-vbg-landespraemierung-final-web/.
Flaschen oder Kartons?
Neben den gängigen Glasflaschen gibt es vor allem den Süßmost auch in sogenannten „Bag in Box“-Gebinden mit fünf oder zehn Liter Inhalt. Dabei handelt es sich um Kartons, die einen gefüllten Plastiksack mit Zapfhahn enthalten. Lässt man Saft ab, schrumpft der Sack im Inneren zusammen. Es kommen keine Luft und keine Pilzsporen hinein, die den Saft zum Verderben bringen könnten. So bleiben auch angebrochene Bag-in-Box-Gebinde noch einige Zeit frisch.