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OGV Obst- und Gartenkultur Vorarlberg

Schädling Walnussfruchtfliege

OGV Landesverband am 29.09.2020

Schwarze Walnüsse? Gelbe Maden? Infos zur Walnussfruchtfliege

Schwarze Walnüsse
In letzter Zeit kam es häufig zu Anfragen bzgl. brauner, abgefallener Walnüsse. Die grüne Fruchthülle ist dabei weich und braun gefärbt. Sie lässt sich – auch getrocknet – schlecht von der eigentlichen Walnuss trennen. Vielfach kann man in der braunen Masse gelbliche Maden entdecken.

Import aus Nordamerika
Schuld an diesem Problem ist in vielen Fällen die Walnussfruchtfliege. Dieses Tier wurde aus Nordamerika eingeschleppt und 2009 erstmals in Vorarlberg nachgewiesen. Es hat die Größe einer Stubenfliege, allerdings mit gestreiften Flügeln und einem gelblichen Punkt auf dem Rücken. Sie ähnelt als Verwandte sehr der bekannten Kirschfruchtfliege.

Nur eine Generation
Wie diese überwintert die Walnussfruchtfliege im Boden. Die erwachsenen Fliegen treten ab ca. Ende Juni/Anfang Juli bis Ende August/Anfang September auf. Sie suchen sich grüne Nüsse und legen in die grüne Hülle ihre Eier. Es schlüpfen kleine, gelbliche Maden, die an einem Ende wie abgeschnitten wirken. Sie ernähren sich von der grünen Nusshülle, wodurch diese weich und braun wird. Nach 3-5 Wochen haben sie genug gefressen und fallen allein oder mit der Nuss zu Boden, in den sie sich anschließend einbohren, um zu überwintern. Die Walnussfruchtfliege macht nur eine Generation und befällt faktisch nur Walnüsse, in seltenen Fällen auch Pfirsiche. Meistens bleibt der eigentliche Nusskern unbeschädigt.

Bekämpfung schwierig
Wie die Kirschfruchtfliege überwacht man sie mit gelben Leimtafeln, die ab Anfang Juli in die Nussbäume gehängt werden. Bei Auftreten gibt es für den Erwerbsanbau zugelassene Pflanzenschutzmittel, auch biologische. Im Hausgarten wird eine gezielte Spritzung hoher Bäume aber auch technisch nicht möglich sein. Es bleibt die Möglichkeit, ab Fruchtreife kleine Bäume einzunetzen. Bei großen Bäumen kann man den Boden mit Folie oder sehr engmaschigen Netzen abdecken, so dass die Maden nicht in den Boden gelangen können. Befallene Früchte sollten rasch gesammelt und so gelagert werden, dass die Maden nicht in den Boden kommen und im günstigsten Fall absterben. Tiefkühlen, Verbrennen, in Wassertonnen legen oder in Säcke stecken liest man. Wirklich praktikabel ist es aber nicht. Manche Baumbesitzer lassen Hühner unter den Nussbäumen picken. Das könnte funktionieren.

Verwechslungen
Neben der Walnussfruchtfliege werden Walnüsse häufig auch von einer Pilz- und einer Bakterienkrankheit heimgesucht, die ebenfalls die grüne Fruchthülle befallen. Auch hier färbt sich diese braun und verrottet. Im Einzelfall gilt es also, genau hinzuschauen.

DI (FH) Ulrich Höfert
Obst/Garten & Direktvermarktung

Alle Fotos © Lethmayer, AGES

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